Worum geht es beim tuml-Projekt und was können wir als Bürgerredaktion davon lernen? Bei der Buch- und Projektvorstellung im Olof-Palme-Zentrum am Montag (21.11.) zeigte sich, dass es viele Ansatzpunkte gibt. Während die einen mehr über die Leichte Sprache als besonderes Mittel der Kommunikation erfahren wollten, ging es bei anderen Teilnehmenden um Erfahrungen mit dem Publizieren von eigenen Büchern oder um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Für alle, die nicht dabei sein konnten, verlost die Bürgerredaktion zwei Exemplare des Buches „Klima-Schutz für jeden Tag“.

Zu Gast waren Ulrike Bruckmann, Jessika Knauer und Gabi Gerwins von der tuml*-Gruppe des Gemeinschaftsgartens Himmelbeet. Abwechselnd lasen sie aus dem neuesten Buch der Gruppe vor: „Klima-Schutz für jeden Tag“. Das Buch ist in Leichter Sprache geschrieben. Das ist eine Sprache, die den Bedürfnissen von behinderten Menschen ebenso entspricht wie jenen, die (noch) nicht so gut Deutsch sprechen. Gedanke für Gedanke, Satz für Satz setzen sich die Texte zusammen. Langsam und für den üblichen Lesenden überverständlich werden die Aussagen formuliert. Das klingt ungewohnt für die meisten, auch für die Teilnehmenden der Buchvorstellung. Überraschend ist es dabei, wie einfach und klar selbst komplizierte Zusammenhänge wie zum Beispiel die Gründe für die Klimakrise oder die Pyramide des nachhaltigen Konsums präsentiert werden können.
Interessiert waren die Teilnehmenden auch an Fragen zur Produktion des Buches. Es ist im oekom-Verlag erschienen, hat jedoch ein zusätzliches Crowdfunding durchlaufen. Fragen zur Finanzierung und zum Verkauf gab es noch weitere. So erfuhr die Gruppe am Montag, dass der Preis von 20 Euro pro Buch zwar nicht überteuert, für die eigentliche Zielgruppe aber doch zu hoch zu sein scheint. Die Macherinnen erzählten von einem Interesse von behinderten Menschen an der Publikation. Jedoch seien die Käufer eher Schulen, Bibliotheken und Fachleute aus dem Sozialbereich, die mit dem Buch arbeiten möchten.
Die Zuhörerinnen und Zuhörer erfuhren: Die Regeln, die für die Leichte Sprache gelten, können vielen Menschen entgegen kommen. Das sind Regeln wie zum Beispiel das Benutzen von kurzen Hauptsätzen, einfachen Wörtern, einer große Schrift, einer unterstützenden Bebilderung. Manche in der Runde erinnerte der Stil ein wenig an den von guten Kinderbüchern. Manche fanden ihn ungewohnt, andere sogar angenehm zu lesen.



Das Thema des vorgestellten Buches ist die Klimakrise und die Möglichkeiten jedes einzelnen, etwas dageben zu tun. „Klima-Schutz für jeden Tag“ versteht sich als Ideenbuch für den Alltag und es enthält viele kleine Vorschläge für mehr Umweltschutz im Kleinen: weniger Kaufen und Dinge reparieren, die Umwelt sauber halten, mit Lebensmittelresten ein Picknick zubereiten und vieles mehr. Abwechselnd haben Ulrike Bruckmann, Jessika Knauer und Gabi Gerwins aus dem Buch vorgelesen und dem Publikum so demonstriert, was Leichte Sprache ist. Besonders eindrucksvoll war bei der Lesung die Beteiligung eines Mitglieds der tuml-Gruppe, das von einer Behinderung betroffen ist. Allein durch ihren Beitrag wurde den Mitgliedern der Bürgerredaktion und den anderen Teilnehmenden aus dem Wedding sofort deutlich, wie sinnvoll die Verwendung von verständlicher Sprache ist.
*tuml ist die Abkürzung für: Teilhabe und Mitbestimmung leben
Buch-Verlosung
Die Bürgerredaktion verlost zwei Exemplare von „Klima-Schutz für jeden Tag“. Wer eine Ausgabe des Buches in Leichter Sprache haben möchte, schreibt bitte bis zum 12. Dezember eine E-Mail an kiezreporterin@gmx.de. Bitte im Betreff angeben „Verlosung Klima-Schutz“. Viel Glück!
