Das Wohnungsunternehmen degewo ist der größte Vermieter im Kiez. Nicht nur die Mieterinnen und Mieter sorgen derzeit steigende Gas- und Strompreise. Ein Gespräch über Energie mit Elke Benkenstein, Leiterin des fürs Brunnenviertel zuständigen degewo-Kundencenters West.


Welche Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz hat degewo bereits ergriffen?
Elke Benkenstein: degewo hat in den letzten Jahren viel in die energetische Sanierung seiner Bestände investiert und so den Energiebedarf erheblich reduzieren können. Wir werden dieses Engagement fortsetzen.
Wie viele Wohnungen im Brunnenviertel sind bereits energetisch saniert und bei wie vielen steht diese Maßnahme noch aus?
Elke Benkenstein: Etwa 15 Prozent der Wohnungen im Brunnenviertel haben eine hohe Energieeffizienz und benötigen keine energetische Sanierung beziehungsweise sind energetisch saniert. In weiteren etwa 15 bis 20 Prozent der Wohnungen im Brunnenviertel sind bis 2035 energetische Sanierungen angedacht.
Zuletzt hat degewo Häuser in der Ackerstraße nahe des Gartenplatzes saniert. Was wurde da gemacht?
Elke Benkenstein: Die Sanierung der Ackerstraße ist fast abgeschlossen. In der Ackerstraße wurde eine Komplettsanierung durchgeführt, dazu gehörten Arbeiten am Dach, den Fenstern, der Fassade und den technischen Anlagen.
Wo im Brunnenviertel gab es in letzter Zeit weitere energetische Sanierungen?
Elke Benkenstein: Im Jahr 2022 wurden die Fenster in der Brunnenstraße 63–65 und Demminer Straße 3–4 ausgetauscht. Weitere Maßnahmen sind in Planung. Auch in den Folgejahren werden sukzessive kleinere und größere Projekte umgesetzt. In der derzeitigen Lage müssen viele Prioritäten überprüft und gegebenenfalls neu gesetzt werden, so dass wir hier noch keine genauen Aussagen treffen können.
Gibt es auf degewo-Häusern bereits Solaranlagen?
Elke Benkenstein: Es gibt im Brunnenviertel auf von degewo-verwalteten Gebäuden insgesamt 29 thermische Solaranlagen. Die Gesamtleistung beträgt zirka 605 MWh pro Jahr. Die Solarwärme stellt je nach Größe der Anlage und Sonneneinstrahlung zirka fünf bis zehn Prozent der im Gebäude benötigten Gesamtenergiemenge bereit.

Neuerdings gibt es im Handel kleine Balkonsolaranlagen auch für Mieter:innen. Vor Installation ist jedoch das Einverständnis des Vermieters einzuholen. Wie ist ihre Haltung zu solchen Balkonsolaranlagen?
Elke Benkenstein: Derzeit beschäftigt sich degewo mit den technischen und rechtlichen Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um eine Installation solcher Anlagen genehmigen zu können. Die Beantragung muss jeweils im Einzelfall erfolgen.
Viele degewo-Mieter:innen im Brunnenviertel haben einen Gasherd. Plant degewo, diese gegen andere Herde auszutauschen?
Elke Benkenstein: Eine flächendecke Umrüstung von Gas- auf Elektroherd ist nicht ohne weiteres möglich, da häufig die Elektrosteigleitungen nicht die erforderliche Leistungsfähigkeit besitzen. Im Rahmen von Sanierungen erfolgt im Allgemeinen die Umrüstung auf Elektro.
Dürfen die Mieter:innen auch selbst aktiv werden und Gasherde austauschen?
Elke Benkenstein: In Einzelfällen werden bereits Anträge auf Installation von Elektroherden gestellt. Das wird individuell geprüft, da wir wie oben beschrieben die Leistungsfähigkeit der Steigleitungen berücksichtigen müssen.
Welche Energie-Einsparmöglichkeiten sehen Sie als Vermieter noch?
Elke Benkenstein: Im Rahmen einer interdisziplinären Arbeitsgruppe werden derzeit nochmal alle Möglichkeiten geprüft, die vor der Heizperiode zu zusätzlichen Einsparungen führen können.
Welche Möglichkeiten zum Energiesparen haben die Mieter:innen aus Ihrer Sicht?
Elke Benkenstein: Durch falsches Heizen und Lüften geht immer noch zirka ein Drittel der Heizenergie verloren. Wir wollen hier ansetzen und rechtzeitig zu Beginn der Heizperiode nochmal eine Informationskampagne starten. Aus unserer Sicht liegt hier das größte Potenzial, das ohne Komfortverlust gehoben werden könnte. Mit unseren Mieterinnen und Mietern gemeinsam wollen wir versuchen hier erhebliche Einsparungen zu erzielen.


Die Fragen stellte Dominique Hensel.
was ein realitätsfernes Gewäsch – ich wohne in der Ackerstr.116 (degewo) und hier wird fröhlich und gründlich das Treppenhaus bei offenen Fenstern beheizt – genau wie trotz mehrfacher Hinweise in der letzten Heizperiode bis einschließlich 17. Mai! und obendrein müssen wir als Mieter das über die Nebenkosten auch noch bezahlen..
Die Heizkörper sind gegen das abstellen besonders gesichert, die Fenster nicht.
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Kann man die Fenster denn nicht schließen? Bei uns macht die Reinigungsfirma auch immer das Fester auf, um zu lüften. Wir schließen es dann einfach wieder. Geht das bei Ihnen nicht? Viele Grüße aus der Jasmunder!
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die Fenster kann frau auf und zu machen, die Heizkörper aber nicht runterreglen
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